(Ute Hedicke) In meiner Laufbahn war ich als Mehrkämpferin im Fünfkampf, im 100-Meter-Hürdenlauf und im Weitsprung aktiv. Einer meiner größten Erfolge war der Gewinn der Deutschen Juniorenmeisterschaft im Weitsprung in Berlin im Alter von nur 20 Jahren. Besonders stolz bin ich auf meine Bestleistung im Weitsprung von 6,48 m und den Stadionrekord, den ich am 5. Juli 1977 in Troisdorf aufstellte – ein Tag, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, weil es mein Geburtstag war. Für diese Leistung wurde ich in die Nationalmannschaft berufen und bestritt etliche Wettkämpfe im In- und Ausland sowie zwei Hallen-Europameisterschaften für Deutschland. Dabei habe ich Athletinnen kennengelernt, die schon einen hohen Bekanntheitsgrad hatten. Damals konnte man vom Sport nicht leben. Kleine Vereine waren finanziell nicht in der Lage, ihre Athleten und Athletinnen zu unterstützen. An mir interessiert waren Leverkusen, Dortmund und Mainz, entschieden habe ich mich für Mainz. Mit dem Geld, welches ich jeden Monat bekam, konnte ich bestenfalls die Kosten zur Ausübung des Sports decken. In den 70ern waren die Trainingsstätten nicht so fortschrittlich wie heute. Ich trainierte 5–6-mal die Woche, meistens im Stadion in Andernach, auf dem Krahnenberg, in der Halle in Mainz oder bei schlechtem Wetter unter der B9-Brücke in Namedy. […]
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