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Nachdem wir unser medizinisches Transportgut wie beschrieben abgegeben haben, suchten wir uns außerhalb von Warschau einen Platz, auf dem wir pausieren und etwas essen konnten. Wir waren schon leicht erschöpft, wobei die schwierigste Aufgabe noch vor uns lag. Um es kurz zu machen, man kann in einem Neunsitzer nicht schlafen. Auf jeden Fall gilt das für ungeübte Fernfahrer. Wir fuhren über Landstraßen bis Medyka. Die Qualität dieser Wege ist deutlich schlechter als die polnischen Autobahnen. Gegen Morgen kamen wir in Medyka an. Wir suchten uns eine Raststätte, um noch einmal zu essen und etwas Kaffee zu uns zu nehmen, dann fuhren wir noch ein paar Kilometer in Richtung Grenzübergang.Dort angekommen konnte man das Hilfslager aus der Ferne erkennen. Es glich auf dem ersten Blick einem Flohmarkt, mit vielen bunten Wimpeln und Fahnen auf und an den Zelten. Wir näherten uns der Zufahrtstraße und einem Kreisel. Ein Volontär deutete uns, irgendwo zu parken. Uns ist direkt ein langer Stadtverkehrsbus aufgefallen. Er trug große Schriftzüge mit dem Städtename „Paderborn“ auf den Seitenflächen. Später haben wir erfahren, dass Paderborn scheinbar eine Partnerstadt von „Pschemysl“ (ein Nachbarort) ist. Schön zu sehen, dass Partnerschaft nicht nur aus Hinweisschildern, gegenseitigen Besuchen und Feiern besteht. Nachdem wir […]
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Am 11. April war es dann so weit. Bis zum letzten Augenblick wurden Sachspenden geliefert, die wir natürlich noch aufgenommen haben. Nachdem das Auto beschriftet wurde und wir die Checkliste für die Abfahrt durchgegangen waren, setzten wir uns nach Warschau in Bewegung. Es lagen insgesamt mehr als 3000 km vor uns und wir haben geplant, ohne Übernachtung durchzufahren, bis wir wieder mit aufgenommenen Flüchtlingen zurück in Andernach sind. Die Stimmung war prima und die Vorbereitungen ordentlich abgeschlossen. Motiviert fuhren wir in Richtung Warschau. Da der genaue Übergabestandort zum Zeitpunkt der Abreise noch nicht feststand, hielt ich die Verbindung mit dem deutschen Konsulat in Warschau. Der sehr hilfsbereite Mitarbeiter im Amt vermittelte eine Spedition, die unsere Güter weitertransportieren würden. Durch die Empfehlung des Konsulats hatten wir Vertrauen und ein sehr gutes Gefühl. Nachts um 01.00 Uhr kamen wir nach knapp 1300 km in Warschau an. Wir standen vor der angegebenen Adresse und wunderten uns über diesen Ort. Es handelte sich um eine sehr lange und hohe Mauer, die ein größeres Areal ohne erkennbare Bebauung umfasste. In der Erwartung einer Lagerhalle, die man einer Spedition zuordnen konnte, umfuhren wir mehrmals das Areal. Vergebens. Wir riefen die genannte Ansprechpartnerin an, mit der ich […]
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Obwohl es sich bei dem Vorhaben um ein zunächst kleine Transportfahrt handelte, mussten bedingt durch die spezielle Situation vor Ort Vorbereitungen getroffen werden. Diese Initiative besaß alle Merkmale eines kleinen Projektes, weshalb wir eine entsprechende Vorgehensweise gewählt haben. In einem ersten Schritt haben wir Ziele benannt und daraus die wichtigsten Fragestellungen abgeleitet. Neben den klassischen Fragen der Fahrzeugbeschaffung, der Proviantliste, usw. kamen Fragen auf wie bspw.: • Welche Dokumente müssen von uns/von den Flüchtlingen vorbereitet werden? • Ist der Transport versichert? • Welchen Proviant müssen wir für Kleinkinder oder Babys einplanen? • Benötigen wir eine Reisetoilette für Flüchtlinge, die in den vergangenen Tagen/Wochen verdorbene oder schmutzige Nahrung aufgenommen haben? • Wie können wir sicherstellen, dass sich keine Waffen im Gepäck befinden? • Usw. Aus unzähligen Fragen haben wir Handlungsfelder abgeleitet und einzelne Maßnahmen aufgeführt, die erledigt werden müssen. Wir haben das Team etwas erweitert (Person möchte nicht genannt werden) und die Aufgaben so verteilt, dass jedes Mitglied seine Kompetenzen einbringen konnte. So konnten wir in 6 Handlungsfeldern 41 Aufgaben einsortieren. Neben regelmäßigen Treffen haben wir eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, die unsere Kommunikation sicherstellte. Man kann Social Media Kanäle verteufeln und kritisieren, für die Zusammenarbeit aus unterschiedlichen Standorten sind diese Instrumente essenziell. […]
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Bereits vor Jahren habe ich es mir zu eigen gemacht, beim Frühstück die Nachrichten anzuschauen. Ich verfolgte mit besonderem Interesse die Entwicklungen in der Ukraine, die sich ja seit der Durchführung größerer Manöver an den ukrainischen, russischen und belarussischen Grenzen verschlimmerten. Obwohl die Schlinge immer enger wurde, haben die wenigsten Menschen daran geglaubt, dass Putin in die Ukraine einfallen wird. Viel zu schwach sei die Wirtschaft, einen solchen Feldzug mit anschließender dauerhaften Besetzung des Landes zu finanzieren. Am 24. Februar begann die Zeitenwende. Mit den ersten Angriffen liefen die ersten Bilder von flüchtenden Menschen über den Bildschirm. Die Reportage, bei der ein weinender kleiner Junge die Gasse an der Grenze in Medyka entlang ging, prägte sich besonders bei mir ein. Es hieß, er sei ohne Eltern über die Grenze gekommen. Sein weinen und diese erwachsene Körperhaltung, die Angst, Wut, Verzweiflung, Anklage und Einsamkeit zugleich in einem kleinen Kinderkörper ausgedrückt hat, sägte sich in meine Seele. An diesem Vormittag ist etwas in mir passiert. Ich habe mich schlecht gefühlt und ich wusste, dass ich das ändern möchte. An den folgenden Abenden erzählte ich meinen Freunden von meiner Absicht, Flüchtlinge aufzunehmen. Allerdings habe ich nicht beabsichtigt, mir einfach Familien zuweisen zu lassen. […]
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Die Spannung steigt. Am Montag startet wir den Hilfstransport und den Flüchtlingsrücktransport ukrainischer Flüchtlinge. Wie nutzen die Gelegenheit, uns bei allen einzelnen Spendern zu bedanken. Dank der Spenden konnten wir folgende Artikel beschaffen bzw. wurden geliefert: Tupfer/Kompressen Salben Spritzenmaterial Kanülen Verweilkanülen Einmalhandschuhe Schmerzmittel Blasenkatheter inklusive Instillagel und Beutel Baby Windeln Damen-Binden Händedesinfektionsmittel Schutzkittel Chirurg. Instrumente First Aid Kits Rettungsdecken Antidekubitus Spezialverbände Spezialverbände sonstige Chirurgisches Instrumentarium für Traumachirurgie sterile OP-Kittel/Abdecktücher Hygieneartikel (Damen und Herren) Pampers usw. Wir halten Euch gerne auf dem Laufenden. Danke!
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Liebe Mitglieder, hier ein update. Aus unserem Team sind zwei Personen positiv auf Covid getestet und wir verschieben die Fahrt auf den 11. April. Wir nutzen die Zeit hier in Quarantäne, weiteres medizinisches Material zu beschaffen. Wir haben viele Sach- und Geldspenden erhalten. Von den Geldern haben wir wir im Ziel beschrieben, medizinisches Material eingekauft. Schon jetzt sind wir uns sicher, der Klinik in Lwiw helfen zu können, wenn es um Schmerzlinderung von Patienten und der Behandlung Menschen in der Traumachirurgie geht. Wir tun unser Bestes, das gesamte Fahrzeug bis unter das Dach mit diesem Material zu beladen. Ein wenig Platz haben wir noch, weshalb ich mir erlaube in den folgenden Beiträgen immer wieder die Kontoadresse für Geldspenden anzugeben.Gerne halte ich Euch zwischendurch auf dem neuesten Stand. Vielen Dank für Eure Unterstützung!
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